Zu Libori 2022 Treffen aller
sechs Partnerstädte geplant
Wenn im Sommer 2022 nach hoffentlich überwundener Corona-Pandemie wieder in großem Rahmen Libori eingeläutet werden kann, will Bürgermeister Michael Dreier Gäste aus allen sechs Partnerstädten einladen, um in Paderborn ausgiebig das Jubiläum „500 Jahre Libori-Kirmes“ zu feiern. Das kündigte Dreier am Vorabend von Libori 2021 an. Da das diesjährige „Libori light“ wegen Corona ohne internationale Gäste über die Bühne gehen muss, hatten sich Dreier und seine Mitarbeiterinnen aus dem Bürgermeister-Referat der Stadt eine besondere Begegnung ausgedacht. Erstmals waren alle Paderborner Partnerstädte zu einem digitalen Treffen versammelt – im Rahmen einer aus dem historischen Rathaussaal geschalteten Zoom-Konferenz. In jeder Partnerstadt mit am Tisch: Ein deutschkundiger Übersetzer.
Amerikafreunde (und nicht nur sie) finden am Pottmarkt-Stand der Hermann Van de Linde KG (Issum) eine reiche Auswahl an Gewürzen für ein schmackhaft-raffiniertes Barbecue. Der Stand befindet sich direkt am nördlichen Schild der „Belleville-Promenade“. Seit 1954 gibt es diesen Händler auf Libori. Tochter Jenny Kaschel (kleines Foto) ist seit elf Jahren dabei und kennt sich mit den 350 verschiedenen Gewürzen, Gewürzmischungen, Kräutern und Tees bestens aus. Foto: Wolfgang Stüken
Dreier nutzte diese Premiere, um der neuen Belleviller Bürgermeisterin Patty Gregory in persönlichen Worten noch einmal zu ihrem vor gut zwei Monaten erfolgten Amtsantritt zu gratulieren. Belleville-Paderborn – das war die größte Entfernung, die es an diesem Abend per Live-Stream zu überbrücken galt. Im Rathaussaal, wohin die Bilder auf großer Leinwand übertragen wurden, waren Vertreter aller Paderborner Partnerschafts-Vereinigungen dabei. Über die Einladung zu Libori 2022 hinaus wartete Dreier mit der Ankündigung auf, im kommenden Jahr nach Möglichkeit allen Partnerstädten einen Besuch abzustatten. Neben Belleville (US-Bundesstaat Illinois) sind dies Le Mans (Frankreich), Bolton (England), Pamplona (Spanien), Przemysl (Polen) und Debrecen (Ungarn).
Dass dieses digitale Treffen mehr als drei Stunden dauerte, hatte auch damit zu tun, dass die Stadt die Detmolder Brauerei Strate als Sponsor gewonnen hatte. Probierpakete mit einer Auswahl der mehr als zwei Dutzend Bier-Spezialitäten, die in Detmold hergestellt werden, hatten rechtzeitig zu diesem internationalen Bier-Tasting alle Partnerstädte erreicht, und das „Plopp“ beim Öffnen der Bügelflaschen erklang in einem vielstimmigen Chor. Mit einem aus Belgien, dem Land vieler Biere, stammenden Debrecener Partnerschaftsfreund war für noch mehr internationales Flair gesorgt. Die Bierprobe wurde live aus der Detmolder Brauerei moderiert. Später schaltete sich in der Zoom-Konferenz auch die gut gelaunte Braumeisterin Friederike Strate dazu. Für eine amerikanische Note bei dieser internationalen Bierprobe sorgte das „Detmolder Bourbon Chardonnay“, ein Craftbier aus der lippischen Hauptstadt, das durch eine mehrmonatige Lagerung in echten Bourbon-Whisky-Fässern seine besondere Geschmacknote erhält. Dreimal in Folge ist es in einem internationalen Qualitätswettbewerb von Chefköchen und Bier-Sommeliers in einer Blindverkostung mit der Bestnote ausgezeichnet worden. Damit sicherten sich die Detmolder den selten verliehenen „Crystal Award“.
Die gut eine Woche vor Libori, am 16. Juli, offiziell eingeweihte „Belleville-Promenade“ ist während der Festwoche eine gefragte Adresse. Während der ersten beiden Liboritage, an denen noch die landesweitere Inzidenzstufe „0“ und keine Zugangsbeschränkung galt, war die Fußwegverbindung durch den Haxthausen-Garten im Mittleren Paderquellgebiet eine viel genutzte Verbindung aus der Innenstadt zum neuntägigen Kirmespark von „Libori light“ auf dem westlichen Maspernplatz. Mit 44 Vergnügungsbetrieben bietet dieser Park im Corona-Sommer 2021 besonders auch für Familien mit Kindern eine willkommene Abwechslung. Außerdem ist die „Belleville-Promenade“ einer der beiden Standorte des vom Dom- und Marktplatz verlagerten traditionsreichen Pottmarktes (täglich 11 bis 20.30 Uhr, insgesamt 42 Stände). Ein Teil des Marktes ist im Paderquellgebiet mit dem Eingang an der Brücke gegenüber der Kaiser-Karls-Residenz zu finden, der zweite Teil in der Nähe der Paderhalle im Haxthausenpark.
Galt an den beiden Tagen des Libori-Eröffnungswochenendes ein ungehinderter Marktzugang über die Belleville-Promenade mit unbegrenzter Besucherzahl und Ausgang zum Maspernplatz oder über einen Rundkurs durch den Haxthausengarten zurück zur Mühlenstraße, gilt seit Anwendung der Inzidenzstufe I (Masken- und Registrierungspflicht) der Eingang nahe der benachbarten Reineke-Mühle als Zugang mit Einschecken per Luca-App oder Listeneintrag. Von dort führt Querverbindung mit wenigen Schritten auf die „Belleville-Promenade“. Wer über den Pottmarkt-Rundkurs im Haxthausen-Garten schlendert, kann auch einen Blick auf die kleine „Haxthausen-Quelle“ der Pader werfen. Wegen der Landes-Inzidenzstufe 1 dürfen sich gleichzeitig maximal 400 Besucher in diesem Teil des Pottmarktes aufhalten.
Diesem Teil des Pottmarktes bescheinigte die Neue Westfälische eine „ganz eigene, gemütliche Bummel-Atmosphäre. Statt sich eng an eng durch schmale Gassen zu schieben, wird entspannt (und in vorgeschriebener Laufrichtung) von Stand zu Stand flaniert, während im Hintergrund das Plätschern der Pader zu hören und bunte Blumen zu sehen sind. Stress ist auf diesem Rundkurs im Grünen wahrlich ein Fremdwort.“
Allerdings: Wegen fehlender Hinweisschilder an der Mühlenstraße zu diesem Pottmarkt-Eingang war für so manche Liboribesucher zunächst ein wenig detektivischer Spürsinn gefragt.
Für den Kirmes-Park auf dem Maspernplatz gelten ab Mittwoch, 28. Juli, wieder Lockerungen: Nun dürfen maximal 1.200 getestete Personen den Kirmesplatz betreten – plus 3.800 Personen, die vollständig geimpft oder genesen sind. Es gilt weiter in den Warteschlangen und an den Geschäften selbst eine Maskenpflicht.
Während das Jubiläum „Libori 500. Vom Magdalenenmarkt zu Großlibori 1521 bis 2021“ wegen Corona erst im kommenden Jahr im großen Rahmen – laut Ankündigung des Bürgermeisters mit allen Partnerstädten – gefeiert werden soll, läuft im Stadtmuseum Am Abdinghof bereits die gleichnamige Ausstellung – und das bis zum 30. Januar 2022. Im Sommer 2022 soll dazu ein ausführlicher Bildband erscheinen. Wolfgang Stüken