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Festschrift für Peter Freese

Ein „Glücksfall“ wurde 80

Professor Dr. Christoph Ehland (rechts) überreichte dem Jubilar bei der Feier im Jenny-Aloni-Haus die Festschrift. Fotos: Universität Paderborn

Er ist ein „Urgestein“ der Universität Paderborn und gilt als Brückenbauer zwischen Deutschland in den USA: Der emeritierte Anglist Professor Dr. Peter Freese, von 1979 bis 2005 Professor für Amerikanistik, ist anlässlich der Vollendung seines 80. Lebensjahres vom Institut für Anglistik und Amerikanistik der Uni mit einer Festschrift geehrt worden.  Professor Dr. Christoph Ehland, Sprecher des Instituts und langjähriger Kollege von Peter Freese, ist Herausgeber dieser Schrift. Sie wurde bei einer Feier zu Ehren Freeses im Jenny-Aloni-Haus der Uni übergeben, trägt den Titel „The Freese Florilegium“ und enthält zahlreiche Würdigungen des Lebenswerkes von Peter Freese.

Ein Bild aus dem Jahr 2007: Peter Freese (Mitte) mit dem damaligen DAFK-Präsidenten Bernd Broer (links, heute Ehrenpräsident) und DAFK-Geschäftsführer Dr. Otmar Allendorf (rechts, heute Ehrengeschäftsführer). Allendorf würdigte Freese in einem Beitrag für die Festschrift. Foto: DAFK

Dr. Otmar Allendorf, Ehren-geschäftsführer des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises, bezeichnet es in seinem Beitrag für diese Festschrift als „Glücksfall“, dass der Jubilar schon bald nach der Gründung des DAFK dessen Mitglied wurde und es bis heute ist. „Peter Freese agierte nicht nur überregional, sondern er fühlte sich auch lokal verpflichtet.“ Mit ihm, so Allendorf, sei gleichsam eine „Horizonterweiterung“ des DAFK weit über die „plattdeutsche Prärie“  rund um die US-Partnerstadt Belleville hinaus erfolgt. Peter Freese habe in Vorträgen für Vereinsmitglieder und  für die interessierte Öffentlichkeit eine überaus lebendige Amerikakunde geboten. Zunächst waren es Vorträge „mit Dia-Begleitung“,  später seien es im wahrsten Sinne des Wortes „Powerpoint-Shows“ gewesen. Freeses Themen und Vortragsjahre:

  • „Amerika: Traum oder Alptraum“  (1992).
  • „The Browning of America“: Herausforderungen an eine multikulturelle Gesellschaft in den USA (1993).
  • „Vom ‚Schmelztiegel‘ zum ‚Mosaik‘: Die USA als Modell einer multikulturellen Gesellschaft?“  (1997).
  • „Dick und gemütlich, sauber und trunksüchtig: Zu den zeitlosen Aspekten des amerikanischen Deutschlandbildes“ (1998).
  • „Uncle Sam und seine Coca-Kolonisatoren: Der Einfluss amerikanischer Massenkultur auf Deutschland“ (2000).
  • „Die USA als Einwanderungsland: Trends und Probleme“ (2002).
  • „Nationale Identität in einer globalisierten Welt: Das Beispiel der USA“ (2007).
  • „Der amerikanische Süden: Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart“ (2009).
  • „What, then, is the American, this new man (Crèvecoeur): Zum Problem der nationalen Identität in einem Einwanderungsland“ (2014).

Die aussagekräftigen Titel von Freeses Vorträgen, so Allendorf, hätten stets ein großes Publikum angezogen. Peter Freeses umfassende  Analysen und sein Humor zusammen mit der didaktisch überzeugenden Visualisierung beeindruckten seine Zuhörerinnen und Zuhörer.“ Dabei verstand habe er es auch verstanden, seine Studierenden der Amerikanistik immer wieder einmal vom Campus der Universität in den jeweiligen Vortragsraum des Freundeskreises zu locken. Allendorf: „In der Zusammenarbeit mit dem DAFK zeigte sich Peter Freese auch von seiner pfiffigen Seite. Nachdem er herausgefunden hatte, dass der DAFK finanziell dazu in der Lage war, konnte er den Vorstand mehrfach davon überzeugen, herausragende Magisterarbeiten und Dissertationen der Amerikanistik finanziell zu fördern.“

Als Amerikanist war Freese unter anderem Präsident der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien. 1999 erhielt Freese in Washington eine Flagge vom Capitol für „outstanding contributions to German-American understanding”.  Im Jahr 2000 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Forschungsaufenthalte, Gastprofessuren und Fellowships führten ihn an verschiedene US-amerikanische Hochschulen. Im Januar 2019 erhielt Freese beim Neujahrsempfang der Uni Paderborn für sein wissenschaftliches Lebenswerk die Universitätsmedaille, die höchste Auszeichnung der Hochschule. Peter Freese begründete 1984 die „Paderborner Universitätsreden“, die er noch immer herausgibt und in der schon mehr als 150 Hefte erschienen sind.