Am 20.12.2004 wurde in Belleville, Paderborns Partnerstadt in Illinois/USA, ein neuer Bürgermeister aus der Mitte der Aldermen (Stadtrat) gewählt: Mark Eckert.
(2. von rechts).
Er ist Nachfolger von Mark A. Kern, der ebenfalls am 20.12.04 als County Board Chairman von St. Clair County in sein Amt eingeführt wurde.
Auf dem Foto:
v.l. Rich Berkel (früherer Präsident von Belleville Sister Cities), Sally Berkel, und rechts Doris Roach (Präsidentin von Belleville Sister Cities).
Mayor Mark Eckert muss sich in der Wahl zum Stadtrat im April 2005 dann um die Zustimmung der Wähler bemühen, um als Bürgermeister bestätigt zu werden.
Vera Kohlmeier, Patin der Städtefreundschaft Paderborn Belleville ist am 20.7.2004, verstorben
Vera Kohlmeier wurde am 20.9.1927 in Waterloo/Illinois als Tochter von Herman und Emma Wolf geboren. 1948 heiratete sie Wilbert Kohlmeier, mit dem sie drei Kinder hatte. Vera engagierte sich besonders in der Sister City Bewegung. Sie war die Initiatorin der Städtepartnerschaft zwischen Waterloo und Porta Westfalica. Im April 1981 wurden die Partnerschaftsurkunden unterzeichnet.. In Illinois war sie „State Coordinator“ von Sister Cities International. Für ihre Verdienste in dieser Bewegung erhielt sie das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Sie war es, die das Interesse des Belleviller Bürgermeisters Rich Brauer an einer westfälischen Partnerstadt an Friedel Schütte/Löhne übermittelte. Durch dessen Aktivitäten Mitte der 80er Jahre wurde Ellen Rost auf dieses Interesse aufmerksam, und so entstand 1988 unser Freundeskreis. 1990 wurde die Partnerschaft zwischen Paderborn und Belleville/Il. besiegelt.
Vera Kohlmeier und ihr Mann Wilbert nahmen an der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden am 2.9.1990 in Paderborn teil.
Am 20.Juli 2004 ist Vera Kohlmeier verstorben. In einem Nachruf der Familie Kohlmeier wird das Motto zitiert, nach dem sie lebte: „let there be peace on earth, and let it begin with me.“
Der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis gedenkt ihrer in Dankbarkeit.
Bellevilles früherer Bürgermeister Richard Brauer ist tot
Im Alter von 75 Jahren ist am 25. Mai 2004 im Memorial Hospital seiner Heimatstadt der frühere Belleviller Bürgermeister Richard Brauer gestorben. Er erlag einem langjährigen Krebsleiden. Brauer, von seinen Freunden nur „Rich“ genannt, leitete von 1979 bis 1993 die Geschicke der 43.000 Einwohner zählenden Paderborner Partnerstadt. Mit ihm sei einer der größten Förderer Bellevilles gestorben, würdigte die Zeitung St. Louis Post Dispatch sein politisches Wirken. Über seine Arbeit als Bürgermeister von Belleville hatte Brauer diesen Wahlspruch gestellt: „Tue für die Mitmenschen, was Du selber von ihnen erwartest.“ In den Tagen nach dem Tod wehten in Belleville viele US- und Stadtfahnen auf Halbmast.
1988 leitete Bürgermeister Richard Brauer eine Delegation aus Belleville, die auf der Suche nach einer deutschen Partnerstadt in Paderborn anklopfte. Nicht ohne Grund: Hatten doch im 19. Jahrhundert viele Amerika-Auswanderer aus dem Paderborner Land in und um Belleville eine neue Heimat gefunden, wovon nicht zuletzt die Ortsnamen St. Libory und Paderborn in der später auch „plattdeutschen Prärie“ genannten Gegend östlich Bellevilles zeugen.
Brauer, in dessen Amtszeit Belleville 1989 das 175-jährige Stadtjubiläum feierte, ist auf amerikanischer Seite der „Vater“ der Städtepartnerschaft, die – nach Beschlüssen der Räte beider Städte – 1990 mit der offiziellen Unterzeichnung der Urkunden im Paderborner Rathaus und im Jahr darauf in der Belleviller City Hall offiziell besiegelt wurde. Die Paderborner Unterschriften leistete der heutige Altbürgermeister Wilhelm Lüke, der damit das langjährige europäische Freundschafts-Dreieck mit Le Mans und Bolton um eine dritte Paderborner Städtefreundschaft anreicherte – diesmal eine Partnerschaft über den Atlantik (später folgten noch das spanische Pamplona, das polnische Przemysl und das ungarische Debrecen).
Ehefrau Dorothy („Dottie“), mit der Richard Brauer 35 Jahre verheiratet war, unterstützte den Aufbau der Partnerschaft mit Paderborn als Gründungspräsidentin der Partnerschaftsorganisation Belleville Sister Cities (1992-1995) und ihres 1988 gegründeten Vorläufers Sister City Committee mit großem Engagement. Sie will auch nach dem Tode Richard Brauers weiter für diese Freundschaft wirken.
Die Brauers waren gemeinsam mehrere Male zu Besuch an der Pader, gewannen hier viele Freunde. Zum letzten Mal wurde Richard Brauer im September 2001 im historischen Rathaus begrüßt – damals lernte er Lükes Amtsnachfolger Heinz Paus kennen. Seine Krankheit zwang Brauer, einen Strich durch Planungen zur Teilnahme an einer weiteren Deutschlandsreise 2003 zu machen. Als Bürgermeister Heinz Paus im Sommer 2003 erstmals Belleville besuchte, konnte Richard Brauer an dem Empfang für den Gast aus Paderborn teilnehmen. Es sollte einer der letzten öffentlichen Termine sein, die Brauer noch wahrnehmen konnte. „Bei meinem Besuch in Belleville im letzten Jahr spürte ich, wie ihm trotz seiner schweren Erkrankung die Freundschaft der Menschen zwischen unseren beiden Städten ein großes Herzensanliegen war. Ich empfinde dieses Anliegen als sein Vermächtnis, wir werden es weiter mit Leben füllen, “ reagierte Heinz Paus auf die Todesnachricht aus Belleville. Der Paderborner Rat legte zu Beginn seiner Sitzung am 27. Mai eine Gedenkminute zu Ehren Richard Brauers ein.
Brauers Tod überschattete den seit langem vorbereiteten Besuch einer kleinen Delegation des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Paderborn unter Leitung ihres Präsidenten Bernd Broer und ihres Geschäftsführers Dr. Otmar Allendorf vom 27. bis 31. Mai in der amerikanischen Partnerstadt. Und doch war es kein tiefschwarzer Schatten: Mit Freude und Dankbarkeit reagierten Brauers Witwe Dottie und die Geschwister des Verstorbenen auf die Teilnahme der Paderborner an den Trauerfeierlichkeiten. „Wir empfinden dies als eine große Ehrung für das verstorbene Oberhaupt unserer Familie“, sagte der jüngere Bruder des Verstorbenen, Bill Brauer. Insbesondere auch, weil Altbürgermeister Wilhelm Lüke es sich nicht nehmen ließ, zur Beerdigung ins das 8.600 Kilometer entfernte Belleville zu fliegen. „Wir sind gute Freunde geworden“, sagte Lüke. Er hatte den mit einer Widmung versehenen Kugelschreiber dabei, den Richard Brauer ihm 13 Jahre zuvor nach der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden geschenkt hatte.
Freundeskreis-Präsident Bernd Broer betonte, Richard Brauer habe sich als Initiator und Förderer der Städtepartnerschaft „unvergängliche Verdienste“ erworben. Er bekundete Dottie Brauer die tiefe Anteilnahme des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises. In Paderborn wird demnächst ein öffentlicher Gedenkgottesdienst für Richard Brauer gefeiert.
Angesichts des Todes von Richard Brauer wollte der traditionelle Frühlingstanz, den die Belleviller Gastgeber wegen des Besuchs aus Paderborn um einen Monat auf Ende Mai verschoben hatten, auf den ersten Blick nicht mehr so recht in das Besuchsprogramm passen. „Ihn abzusagen, wäre nicht im Sinne des Verstorbenen“, entschieden sich Doris Roach, Präsidentin von Belleville Sister Cities und ihre Vorstandskollegen aber für die Durchführung des Tanzabends und erklärten ihn kurzerhand zu einem Rich-Brauer-Gedenkfest. Am Morgen danach war es Doris Roach, eine hervorragende Sängerin, die mit eindrucksvollen Liedern die Trauerfeier für Richard Brauer in der Kapelle eines Beerdigungsinstitutes umrahmte. Unter den Rednern, die hier das Wort ergriffen, um Richard Brauer zu würdigen: Wilhelm Lüke. Unter den vielen Blumen, die die Kapelle schmückten, stand an herausragender Stelle neben einem in Öl gemalten Portrait Richard Brauers ein Gebinde mit einem schwarz-rot-goldenen Flor und einem weiteren Flor in den Paderborner Stadtfarben. Der Abschiedsgruß der Partnerstadt für einen großen Freund.
Was diese amerikanische Trauerfeier vor allem von einer deutschen unterschied: Ein Neffe Brauers, der die Zeremonie leitete, ermunterte die Anwesenden, mit eigenen Erinnerungen an Richard Brauer das Wort zu ergreifen. Einer von ihnen: Mark Kern, seit 1997 Brauers Nach-Nachfolger als Bürgermeister Bellevilles und nicht nur als Vertreter der „Good Government“-Partei in dessen Tradition stehend, berichtete, wie er einst mit Unterstützung seines Vorbildes und Mentors die ersten politischen Gehversuche als Kandidat für den Rat der Stadt Belleville unternahm. In kurzen, spontanen Beiträgen wurden von weiteren Teilnehmern der Trauerfeier bewegende persönliche Erlebnisse mit Richard Brauer geschildert, ebenso aber auch mehrere fröhliche Anekdoten, die die Trauergemeinde herzhaft lachen ließen. Dieser Rich Brauer wird auch als ein sehr humorvoller Mensch in Erinnerung bleiben.
Bevor er Belleviller Bürgermeister wurde (ein Amt, in das er von den Belleviller Bürgern dreimal wiedergewählt wurde), war der Stukkateur unter seinem Vorgänger Charles Nichols fünf Jahre City-Clerk. Er bekleidete damit das ebenfalls politische Amt des wichtigsten Sekretärs der Stadt. Eine der herausragenden Entscheidungen seiner Ära als Bürgermeister (Mayor): Die eine Stimme, in der zuständigen Kommission den Ausschlag zur Verlängerung des Stadtbahnsystems „Metrolink“ der benachbarten Großstadt St. Louis um 17 Meilen von East St. Louis bis nach Belleville in den Kreis St. Clair gab, war die Richard Brauers. Als die Strecke 2001 eröffnet wurde, war er längst im Ruhestand. Aber auch nach seinen aktiven Jahren in der Politik blieb Brauer ein gefragter Ratgeber: Er gehörte der Kommission für öffentliche Gebäude im Kreis St. Clair an, zu deren wichtigsten Projekten in den 90er Jahren die Realisierung des Midamerica-Flughafens am Rande von Belleville zählte. Auch daran wurde in der Trauerfeier erinnert.
Eine Motorrad-Eskorte der Belleviller Polizei geleitete nach der Zeremonie in der Kapelle die schwarze Limousine mit der Urne und die nachfolgende lange Fahrzeugkolonne zum Friedhof Walnut Hill. Die Fahrt führte an der langjährigen Wirkungsstätte Brauers, der City Hall, vorüber. Unter den Teilnehmern der Beerdigung: Der Kongressabgeordnete Jerry F. Costello und Tom Holbrook, Belleviller Abgeordneter (State representative) im Capitol von Springfield, dem Parlament des Bundesstaates Illinois.
Auf dem Friedhof feuerten Veteranen der US-Army, der Brauer von 1951 bis 1953 angehört und in der er am Koreakrieg teilgenommen hatte, Salutschüsse ab. Den Wunsch, dass der Seele des immer hilfsbereiten, stets freundlichen Richard Brauer ein Platz in einer besseren Welt beschieden sei, symbolisierten zwölf weiße Tauben. Sie wurden unweit des Urnengrabes aufgelassen und entschwebten in den blauen Himmel über der Partnerstadt.
Wenige Tage vor seinem Tode hatte der deutsche Botschafter in den USA, Wolfgang Ischinger (Washington), die Verdienste des früheren Belleviller Bürgermeisters und seiner Frau Dottie um die Pflege und Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehungen mit einer Freundschafts-Urkunde der Bundesrepublik gewürdigt. Das Dokument hatte Honorarkonsulin Anna Mayer Beck (St. Louis) bei einem Empfang in Belleville an Dottie Brauer überreicht – in Anwesenheit von Paderborns Vize-Bürgermeisterin Elsbeth Menneken. Sie weilte gerade anlässlich des Kunstfestivals „Art on the Square“ mit der Paderborner Künstlerin Petra Hartmann in der Partnerstadt.
Der todkranke Richard Brauer war noch in der Lage, die Urkunde, die ihm seine Gattin ans Krankenbett brachte, zu betrachten – und sich über diese Ehrung zu freuen. Es sollte die letzte Auszeichnung seines Lebens sein.
„Sitzung“ mit Folgen: Dieser Chorstuhl aus der ehemaligen St. Liborius-Kirche von St. Louis war mit anderem Kircheninventar 1992 versteigert worden, weil die stark geschrumpfte, im 19. Jahrhundert von deutschen Auswanderern gegründete Gemeinde die Kosten des Gotteshauses nicht mehr tragen konnte und die Kirche deshalb schließen musste. Richard Brauer und Ellen Rost, die damalige Präsidentin des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises, entdeckten den Stuhl ein Jahr später in einer Kneipe in O‘Fallon bei Belleville, nahmen darauf Platz und überlegten. „Der schöne Stuhl hat eine schönere Bleibe verdient“, befand Rost, kaufte ein weiteres Jahr später nach nicht ganz einfachen Verhandlungen dem Wirt das Kirchenmöbel – auf dem Foto ist der hölzerne Pfau der mittleren Armlehne noch verschollen – ab und ließ es nach Paderborn transportieren. Seit 1995 ist der restaurierte, „Peacock-Chair“ aus dem Mittleren Westen der USA das Schmuckstück im Eingangsfoyer des Paderborner Rathauses.
„Einfach unbezahlbar“
Petra Hartmann zurück vom Kunstfestival „Art on the Square“
Paderborn (st). „Ich würd‘ es sofort wieder machen.“ Zwar hat die Paderborner Künstlerin Petra Hartmann nur zwei ihrer 50 nach Amerika transportierten, aus Abfallmaterial komponierten ,,Bildkästen“ verkauft, aber „Art on the Square“, das dreitägige Freiluft-Kunstfestival im Zentrum der Partnerstadt Belleville, hat sie restlos begeistert. Mehr als 70.000 Besucher. „Es herrschte Volksfeststimmung wie auf Libori.“
100 Künstler mit ihren Werken unter 100 kleinen Zeltdächern. Die Paderbornerin mittendrin hatte ob der vielen Eindrücke ,,die ganze Zeit das Gefühl, ich bin im Kino“. Neben einem britischen Glaskünstler, einem Mexikaner und zwei Kanadiern war sie der fünfte internationale Gast dieser Schau. „Es war eine wichtige und tolle Erfahrung“, lautet Hartmanns rundum positive Reise-Bilanz. Dass die Acrylglasscheiben mancher ihrer Kästen trotz sorgfältiger Verpackung beim Hinflug lädiert wurden (der Rückflug steht ihnen noch bevor), trübt die Bilanz nicht.
Kaum war Petra Hartmann in St. Louis mit stellvertretender Bürgermeisterin Elsbeth Menneken aus dem Flugzeug geklettert, fand sich die Paderbornerin bereits mit Patty Gregory, der Managerin der Schau, in einem Fernsehstudio der Belleviller Nachbar-Großstadt wieder. Zeitungen kündigten ihre Teilnahme an Art on the Square in großen Lettern an. Da blieb der Andrang am Zelt mit den ,,Bildkästen“ aus Germany nicht aus. Neben der Belleviller Stadtfahne hatten die Gastgeber zu Ehren Hartmanns in ihrem Zelt auch eine Deutschlandfahne aufgehängt.
„Ich habe unheimlich viele gute Gespräche geführt.“ Die Kommentare, die sie zu ihren Werken bekommen habe, seien einfach „unbezahlbar“. Die 48-jährige Englisch- und Kunstpädagogin des Gymnasiums Schloß Neuhaus: „Da geht einem das Herz auf.“ Vor allem der Sinn für Humor, der aus ihren Arbeiten sprüht , hatte es dem Publikum angetan. Quer durch die Generationen. Einer alten Frau liefen gar die Freudentränen die Wangen herunter. „Yo’ve made my day“, habe diese sich lachend aus dem Zelt Nummer 58 verabschiedet. „Pretty cool stuff“, lautete die Anerkennung, die ein paar junge Leute im Punker-Look über die beringten Lippen brachten.
Favorit in der Publikumsgunst unter den Abfall-Kunst-Werken aus PB: Ein Bildkasten, in den Petra Hartmann einen ausgedienten alten Plastikfön installiert hat. Genau vor den Luftkanal des Haartrockners hat sie ein kleines Plastikflugzeug montiert – und dieses Werk „Turbulenzen“ genannt. Die gab es später, auf dem Rückflug via Washington, tatsächlich.
Für Hartmann war „Art on the Square“ ein ungewöhnliches Kunst-Ereignis. „Eine solche Mischung aus Kunst-Messe und Kunsthandwerksschau gibt es bei uns in Deutschland nicht. Aber die Amerikaner unterscheiden ja auch nicht zwischen E- und U-Literatur.“ Und eine gefragte Schau: Immerhin habe es für Art on the Square 700 Bewerbungen gegeben. 600 erhielten eine Absage. Beeindruckt ist Petra Hartmann von der „ungeheuren Freundlichkeit“, die sie in Belleville erlebte. Und der perfekten Organisation der Schau. „Ein Heer von Freiwilligen stand bereit. Jeder Künstler bekam vorab ein kleines Fähnchen. Hängte er es draußen am Zelt aus, war das ein Zeichen für die Helfer: Dieser Künstler muss mal eben zum Klo oder etwas essen und braucht an seinem Stand Vertretung.“
Am Rande von Art on the Square auch offizielle Gespräche. Bellevilles Bürgermeister Mark Kern bekräftigte gegenüber Elsbeth Menneken den Wunsch nach Vermittlung von Künstlern aus den fünf europäischen Partnerstädten Paderborns, um Art on the Square künftig noch internationaler werden zu lassen. Menneken sagte Unterstützung zu.
Während Petra Hartmanns Anwesenheit auf der Kunstschau gefordert war, konnte sich die Vize-Bürgermeisterin mit Doris Roach, der Präsidentin der Partnerschaftsorganisation Belleville Sister Cities, auch in der Umgebung Bellevilles umschauen, wo sich im 19. Jahrhundert auch viele Amerika-Auswanderer aus dem Paderborner Land niedergelassen hatten. In der Kneipe von „Klein-Paderborn“ traf sie einen jungen Farmer, der im Sommer einen Europareise plant. Seit der Begegnung mit Menneken hat er eine deutsche Stadt auf seinem Reiseplan, die ebenfalls Paderborn heißt. Eine weitere Stippvisite galt dem Ort St. Libory, der nach dem Paderborner Bistumspatron benannt ist. Menneken: „In der Kirche trafen wir den Küster, und der hieß natürlich – Mueller.“
Petra Hartmann, die nach Przemysl (2003) und Belleville ihre Bildkästen bald auch in der ungarischen Partnerstadt Debrecen zeigen möchte, wird vielleicht schon in den Herbstferien erneut nach Belleville reisen. Dort machte es rasch die Runde, dass die Künstlerin aus Paderborn auch Musikerin ist und Saxofon spielt. Sie wurde eingeladen, mit ihrer Band zum Belleviller Oktoberfest wieder zu kommen. „Mal sehen, was meine Kollegen auf der nächsten Probe dazu sagen…“
Ende September 2001, beim offiziellen Besuch der Delegation aus der amerikanischen Partnerstadt Belleville/Illinois, veranstaltete der DeutschAmerikanischen Freundeskreises Paderborn-Belleville ein Abendessen, an dem die Gäste aus USA und 60 Mitglieder teilnahmen.
Die Überraschung war groß, als der ehemalige Präsident von Belleville Sister Cities, Rich Berkel, ein Schild mit der Aufschrift „Panderborn“ überreichte.
Dieses Schild für den Ortsteil „Paderborn“ in der Gemeinde Waterloo/Illinois, etwa 10 km von Belleville entfernt, war bei einer im Jahr 2000 erfolgten Erneuerung mit einem Fehler aufgestellt worden:
Ein Mitglied des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Paderborn-Belleville, Dr. Heinz Marxkors, der aus Gründen der Auswandererforschung häufig die Region besucht, machte den Geschäftsführer Dr. Otmar Allendorf auf diesen Missstand aufmerksam. Sofort setzte Allendorf, alles daran, dass dieser Fehler ausgemerzt werde. Er befürchtete schon das Schlimmste, denn wie leicht könnte in unserer schnelllebigen Zeit auch das Schild am anderen Ende des Ortes ausgetauscht werden; wenn dort auch der Fehler enthalten wäre, was hätte das für Folgen? Nicht auszudenken.
Aber dank des beherzten Eingreifens der Herren Rich Berkel, Tony Holdener, der in Paderborn/I1. wohnt, und Karl Mandl, dem Vizepräsidenten von Belleville Sister Cities, konnte der richtige Zustand wiederhergestellt werden (Foto 2).