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Belleviller Oberhirte an Spitze der US-Bischöfe

Paus gratuliert Wilton D. Gregory

Noch nie stand ein afro-amerikanischer Bischof an der Spitze, noch nie ein Oberhirte so relativkleinen, ländlichen Diözese. Wilton D. Gregory (54) ist es gelungen.

Der Bischof der Paderborner US-Partnerstadt Belleville wurde zum neuen Präsidenten der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten gewählt. Belleville wird damit für die nächsten drei Jahre zu einer der wichtigsten Adressen der katholischen Kirche in den USA.

„Möge Gott Ihnen viel Kraft und Gesundheit geben bei den Herausforderungen, die nun vor Ihnen liegen“, heißt es in dem Glückwünschschreiben des Paderborner Bürgermeisters Heinz Paus an Gregory.

Bei seiner Wahl in Washington erhielt Gregory bereits im ersten Wahlgang unter zehn nominierten Kandidaten eine klare Mehrheit von 186 der 249 abgegeben Stimmen. Der Erzbischof des Belleviller Nachbar-Erzbistums St. Louis (Missouri), Justin F. Rigati, erreichte mit lediglich 21 Stimmen das zweitbeste Resultat.

Wilton Dr. Gregory stammt aus Chikago. Er wurde dort bereits mit 36 Jahren Weihbischof. 1994 übernahm er die Leitung des Bistums Belleville. Es umfasst 125 Pfarrgemeinden in 28 Kreisen des südlichen Illinois. Im Gebiet der Diözese leben rund 850.000 Bürger. Seine Wahl wertete Gregory auch als Signal gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Erzbischof Johannes Joachim Kardinal Degenhardt hat Gregory schon vor ein paar Jahren zu einem Besuch des Liborifestes nach Paderborn eingeladen. Doch schon als stellvertretender Vorsitzender der US-Bischofskonferenz (seit 1998) hatte Gregory so viele Verpflichtungen, dass ihm dafür bislang keine Zeit blieb. Bürgermeister Heinz Paus hat diese Einladung nun noch einmal bekräftigt: „Vielleicht lässt Ihr Terminkalender es zu, das Liborifest im nächsten Jahr zu besuchen.“

Europa steht schon in dieser Woche auf Gregorys Reiseplan: Der Papst erwartet den neuen Chef der United States Conference of Catholic Bishops (USCCB) am Donnerstag zum vatikanischen Nahost-Gipfel in Rom. Dort soll über „Die Zukunft der Christen im Heiligen Land“ beraten werden. Unter den 21 vom Papst eingeladenen Gipfel-Teilnehmern ist Gregory einer von vier Repräsentanten des internationalen Episkopats.

NW 10.12.2001

Kurzer Draht: Das Foto zeigt Wilton D. Gregory bei der Begrüßung einer Besuchergruppe aus Paderborn in der Belleviller Bischofskirche. Weil kein Mikrofon bereitsteht, als Bernd Broer, der Präsident des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Paderborn, den Gruß erwidern will, reicht ihm der Bischof kurzerhand sein am Messgewand befestigtes Mini-Mikro.
FOTO: ARCHIV/STÜKEN

„Hermann“ flog mit über den großen Teich

Einen 31 Meter hohen „Bruder“ des 125 Jahre alten Detmolder Hermannsdenkmales gibt es bereits seit 1897 in den USA – in Neu-Ulm im Bundesstaat Minnesota.

Jetzt hat auch Paderborns Partnerstadt Belleville in Illinois eine eigene Hermann-Statue.

Allerdings nur bescheidene 80 Zentimeter groß, geschaffen vom Detmolder Hobbykünstler Wilhelm Albeke. Der Präsident des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises, Bernd Broer (rechts), überreichte den kleinen Hermann-Doppelgänger zum Zehnjährigen der Städtepartnerschaft an seinen Belleviller Kollegen Gary Hopfinger.

siehe auch:

10 Jahre Belleville Sister Cities Inc

Die Jubiläumsfeier
Tenth Anniversary