Mark Eckert muss den Hut nehmen

Belleville bekommt die erste
Frau im Bürgermeisteramt

Sie hat künftig das Sagen in der City Hall: Patty Gregory wurde mit deutlicher Mehrheit zu Belleville’s Bürgermeisterin gewählt. Der Hut über dem „P“ ihres Vornamens zeigt ihre modische Vorliebe für extravagante Kopfbedeckungen. Foto: DAFK

Machtwechsel im Rathaus der Paderborner Partnerstadt Belleville: Bei den Kommunalwahlen am Dienstag, 6. April 2021, machte mit Patty Gregory (67) eine Einzelbewerberin um das Bürgermeisteramt das Rennen. Sie gewann nach dem vorläufigen Endergebnis mit 56 Prozent der Stimmen gegen Amtsinhaber Mark Eckert (65 Jahre, 42 Prozent Stimmenanteil) und ist die erste Frau, die in der 207-jährigen Geschichte der Kreisstadt im Süden des Staates Illinois das Spitzenamt in der City Hall übernimmt.

Im Wahlergebnis sind noch nicht alle Briefwahlstimmen berücksichtigt. Doch die Briefwähler werden Gregorys Vorsprung kaum noch gravierend verändern können. Auch die Hälfte der acht städtischen Wahlbezirke (Wards) standen diesmal zur Abstimmung. Einen Wechsel gibt es auch in der Finanzverwaltung der Partnerstadt. Sarah Biermann wird neue Chefin der Kämmerei (City Treasurer). Der bisherige Amtsinhaber Dean Hardt gehört wie der Bürgermeister zu den Wahlverlierern. Biermanns Kandidatur war von Mark Eckert unterstützt worden, Patty Gregory hatte dagegen den bisherigen Finanzchef Dean Hardt favorisiert. City Clerk Jenny Gain Meyer – ihre Funktion ist mit der eines I. Beigeordneten vergleichbar – wurde ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt. Damit sind nun drei Spitzenämter in der Belleviller City Hall mit Frauen besetzt.

Patty Gregory, Lehrerin im Ruhestand, war als unabhängige Kandidatin gegen Mark Eckert angetreten, der seit Ende 2004 amtierte. Nach vier Amtszeiten war er bei dieser Wahl – ebenfalls als unabhängiger Kandidat – für weitere vier Jahre angetreten. Eckert ist Mitglied und Ehrenvorsitzender der DAFK-Partnerorganisation Belleville Sister Cities (BSC). DAFK-Präsident Kurt-Heiner Sprenkamp bedauerte in einer ersten Reaktion die Abwahl eines „langjährigen Freundes“.

Der Traum von der fünften Amtszeit ist ausgeträumt: Mark Eckert. Foto: DAFK

Eckert hatte im Wahlkampf versucht, mit seinen Erfahrungen als Rathauschef in schwierigen Zeiten zu punkten und als Erfolgsbilanz unter anderem ein neues Feuerwehrhaus, die neue Polizeistation, die umfangreiche Sanierung und Renovierung des Rathauses und die Ansiedlung zweier neuer Einkaufszentren – bei gleichzeitigen Fortschritten in der weiteren Stärkung der Belleviller Innenstadt – herausgestellt.

Patty Gregory hat  mehr Sicherheit für die Bürger auf ihre Fahnen geschrieben. Sie will zwar die Zahl der Belleviller Polizisten nicht erhöhen, setzt aber darauf, dass die Polizei auf den Straßen der Stadt deutlich mehr Präsenz zeigt. Die neue Rathauschefin kreidete  während des Wahlkampfes ihrem Amtsvorgänger an, Eckert habe nicht die Abwanderung des St. Elizabeth Hospitals aus der Belleviller Innenstadt verhindert, das 2017 an einen neuen, besser erreichbaren Standort nahe am viel befahrenen Interstate 64 im Nachbarort O’Fallon umgezogen ist. Belleville, so Gregory’s  Vorwurf, habe damit mehr als 1200 gute bezahlte Jobs verloren. Auch das Absinken der Belleviller Einwohnerzahl von 44300 auf 41650 in den Jahren von 2010 bis 2017 lastete sie Eckert an. Dass die private Belleviller Lindenwood-Universität zu einem “Belleville Learning Center” geschrumpft ist und der Sitz der Hochschule (bisher St. Charles in Missouri und Belleville) an St. Charles verloren ging, führte die Gegenkandidatin  ebenfalls gegen Eckert ins Feld.

Eckert selbst sorgte im Dezember letzten Jahres für Negativ-Schlagzeilen in eigener Sache. Während im Staat Illinois, in dem Belleville liegt, wegen der Corona-Pandemie Bars und Restaurants die Bedienung von Kunden im Lokal untersagt war, hatten Eckert und seine Frau einen vorweihnachtlichen Ausflug über den Mississippi nach St. Louis im Nachbarstaat Missouri unternommen, hatten sich dort die weihnachtliche Beleuchtung angeschaut und waren zum Essen in ein italienisches Lokal eingekehrt, wo solcher Service (noch) nicht verboten war. Dort wurde der Belleviller Bürgermeister fotografiert. Das löste daheim einen ungeahnten „Shitstorm“ in Form mehrerer hundert Proteste und abfälliger Kommentare in sozialen Medien aus. Eckert entschuldigte sich öffentlich. Aber Wähler mögen so etwas offenbar nicht. . .

Die neue Bürgermeisterin ist manchen Paderbornern als langjährige bisherige Chefin des erfolgreichen Kunstfestivals „Art on the Square“ bekannt, das von ihr vor zwei Jahrzehnten gegründet wurde und Jahr für Jahr im Mai Tausende von Besuchern aus weitem Umkreis nach Belleville lockt. Unterstützt von 40 Komiteemitgliedern und einer großen Zahl von 600 Freiwilligen gelang es Gregory, sich für dieses dreitägige öffentliche Frühjahrsereignis in der jährlichen Rangliste eines nationalen Fachmagazins für Kunstmärkte kleinerer und mittlerer Städte stets Spitzenplatzierungen zu sichern. Mehrfach konnten auf Vermittlung des DAFK Paderborner Künstler an diesem Festival teilnehmen. Wegen Corona musste “Art on the Square” 2020 gestrichen werden. Für 2021 ist eine Verschiebung in den Oktober geplant. Dann soll auch das 20-jährige Bestehen von Art on the Square gefeiert werden.

Noch am Wahlabend gratulierte Mark Eckert seiner Nachfolgerin zum Wahlsieg und sicherte ihr Unterstützung bei der Vorbereitung des Amtswechsels vor. Nach einem Bericht der Zeitung Belleville News Democrat bedankte sich Eckert bei den Ratsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeiten für die langjährige Zusammenarbeit. Patty Gregory wird in einer Ratssitzung am 1. Mai ihren Amtseid als neue Bürgermeisterin ablegen. Am 3. Mai wird sie ihre erste Ratssitzung leiten.

Zu den Gratulanten des Wahlabends zählte auch der 33-jährige Jeffrey „J.D.“ Dixon, der gern Belleville’s erster farbiger Bürgermeister geworden wäre. Weil er außerhalb der Stadtgrenze wohnt, hatte er jedoch nach den Bestimmungen des Wahlrechts keine Chance, auf den Stimmzettel zu gelangen. Belleviller Wähler konnten Unterstützung für ihn als sogenannten „Einschreibkandidaten“ (write-in-candidate) signalisieren, indem sie kein Kreuzchen hinter einem der beiden offiziellen Bürgermeisterkandidaten machten, sondern handschriftlich Dixon’s Namen auf den Stimmzettel schrieben. Die Zahl der Wähler, die so handelten, ist noch nicht bekannt. Dixon sagte, er werde weiter seine Stimme gegen Rassismus und für soziale und umweltpolitische Fortschritte erheben. Wolfgang Stüken

Am 7. April Stammtisch digital

Dieser Ostergruß des Präsidenten kam per Post – mit der Einladung zum digitalen Stammtisch.

Auch ein Grußwort aus der
Partnerstadt wird erwartet

In Zeiten der Corona-Pandemie geht das Vereinsleben für den Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Paderborn-Belleville (DAFK) vorerst in digitaler Form weiter. In einer per Post alle alle Mitglieder versendeten Ostergrußkarte hat Präsident Kurt-Heiner Sprenkamp für Mittwoch, 7. April 2021, den nächsten Stammtisch angekündigt. Der kann nicht im Kreis interessierter Mitglieder und Freunde im Stammlokal „Haxterpark“ ausgerichtet werden, sondern wird von 17 bis 18 Uhr (oder bei Bedarf und ausgeprägter Plauderlaune etwas länger) online angeboten.

Die – kostenlose – Teilnahme ist per Computer, Tablet oder Smartphone möglich. Dafür wird die Plattform GoToMeeting genutzt. Zu einem Stammtisch gehören natürlich Getränke.  Die werden allerdings noch nicht digital gezapft, sondern sollten von den Teilnehmern selbst beschafft und serviert werden: Alkoholfrei, Drinks, Wein, Bier oder vielleicht für die Osterzeit passend ein Eierlikörchen. Prost!

Das Meeting wird von den im Umgang mit den Neuen Medien erfahrenen DAFK-Mitgliedern Martina Mosch und André Springer moderiert. Präsident Kurt-Heiner Sprenkamp wird die Teilnehmer begrüßen. Ein Grußwort der Partnerorganisation Belleville-Sister Cities aus der „schönen Stadt“ im Mittleren Westen der USA soll diesen Stammtisch zu einem internationalen Ereignis werden lassen. Freunde aus Belleville, die live beim Stammtisch dabei sein wollen, müssen sich wegen der Zeitverschiebung schon sieben Stunden früher auf den digitalen Weg nach Paderborn machen. Für Belleville (Illinois) gilt die Stammtischzeit am Mittwoch-Morgen von 10 bis 11 a.m.

Während des Stammtisches wird unter dem Motto „Beeindruckende Reiseziele in den USA“ eine Fotoreihe aus dem 1872 geründeten Yellowstone Park, dem ältesten Nationalpark der Welt, gezeigt. Natürlich bleibt genügend Zeit für den Austausch unter den Mitgliedern.

Hier die Zugangsdaten zum digitalen Stammtisch:

https://global.gotomeeting.com/join/901988869

Die Einwahl ist such per Telefon möglich: +49 891 2140 2090

Zugangscode: 901-988-869

Wer noch nicht mit der Plattform GoToMeeting  gearbeitet hat, kann die App für den Zugang hier herunterladen:  https://global.gotomeeting.com/install/901988869

Wer die App bereits früher unter  www.gotomeeting.com installiert hat, ruft diese auf gibt für den Stammtisch am Mittwoch nur noch den oben genannten Zugangscode 901-988-869 ein.

Solange die Corona-Beschränkungen für die Schließung gastronomischer Betriebe und Limits für Teilnehmerzahlen gelten, wird es auch am jeweils ersten Mittwoch der Folgemonate ein digitales Treffen geben. Die nächsten Termine wären der 5. Mai und der 2. Juni. Der jeweilige Zugangscode wird rechtzeitig auf dieser Webseite veröffentlicht. Aber vielleicht geht es bis dahin ja  wieder im gemütlichen Kreis im „Haxterpark“.

Neues Angebot für NRW

Wenn junge Leute in den
USA studieren möchten

Dieses Angebot des AmerikaHauses Köln e.V. richtet sich auch junge Mitglieder des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Paderborn-Belleville (DAFK) und andere interessierte junge Paderborner, die sich für ein Studium in den Vereinigten Staaten von Amerika interessieren. Dr. Benjamin Becker, der Direktor des AmerikaHauses, und sein Team warten mit „EducationUSA!“ auf.  

In Partnerschaft mit dem US-Außenministerium bietet das AmerikaHaus  künftig erstmalig in NRW eine persönliche, kostenfreie Beratung für Interessierte an einem Studium in den USA an – von Fragen zum Zulassungsprozess über Finanzierungsfragen bis hin zu Themen wie Visa. Die erste monatliche Infoveranstaltung findet am Donnerstag, 8. April, um 15 Uhr statt. Für die Sprechstunde auf der Plattform Zoom gilt folgender Link:

https://us02web.zoom.us/j/87431981448?pwd=dk5oY0FLWTBvbGtjcjg0RDljZzZEUT09#success

Tamar Karchava, neu im Team des AmerikaHauses,  ist – vorzugsweise auf Englisch, gerne aber auch auf Deutsch – wie folgt zu erreichen:

– Per E-Mail an karchava@amerikahaus-nrw.de oder educationusa@amerikahaus-nrw.de

– Montags, dienstags und donnerstags von 13-16 Uhr telefonisch unter +49 221 169 26 309

Der obige Link kann gerne an andere Interessierte weitergegeben werden.

Im Rahmen von EducationUSA sollen auch künftig monatliche virtuelle Info-Veranstaltungen angeboten werden, die sich speziell an Studieninteressierte für die USA richten.

Das Amerika Haus Köln wurde 1955 als Kultur- und Informationszentrum der Vereinigten Staaten an historischer Stelle eröffnet – auf dem ehemaligen Gelände des Kölner Apostelgymnasiums. Hier war einst Konrad Adenauer, der erste deutsche Bundeskanzler und frühe Förderer der transatlantischen Beziehungen, zur Schule gegangen. Bis zur Schließung im Jahr 2007 war das Amerika Haus Köln ein wichtiger Teil der US-Präsenz in Nordrhein-Westfalen und diente der Pflege der deutsch-amerikanischen Beziehungen.

Das Amerika Haus Köln war ab 1955 zunächst Teil des eigenständigen „US Information Service“. Nach Eingliederung des „US Information Service“ in das US-Außenministerium diente das Amerika Haus Köln ab 1999 als Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des US-Generalkonsulats in Nordrhein-Westfalen. Im September 2007 wurde die Abteilung in das US-Generalkonsulat in Düsseldorf integriert und das Amerika Haus Köln geschlossen. Es war das letzte noch bestehende Amerika Haus in amerikanischer Verwaltung in Deutschland.

Der neue Trägerverein AmerikaHaus NRW wurde im Jahre 2007 auf Initiative von Jeane Freifrau von Oppenheim und des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Fritz Schramma sowie des ehemaligen US-Generalkonsuls Matthew G. Boyse als Nachfolgeinstitution des Amerika Hauses Köln gegründet. Damit gibt es in NRW weiterhin eine Anlaufstelle für den transatlantischen Dialog. Ein Initiativkreis aus Unternehmen und Persönlichkeiten begleitete den Gründungsprozess und fördert den Verein bis heute ideell und finanziell. Mit dem Fokus auf Veranstaltungsplanung bezog der AmerikaHaus NRW e.V. 2008 seine neue Geschäftsstelle in der Apostelnstraße. Mit jährlich ca. 40 Veranstaltungen zu transatlantischen Themen erreicht es mehr als  4000 Besucher im gesamten Bundesland.

Altbürgermeister Wilhelm Lüke +

Sein großer Einsatz galt auch
den Städtepartnerschaften

Denkwürdiges Probesitzen: Zum Programm der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden mit Belleville gehörte am 20. Oktober 1991 auch ein Besuch der traditionsreichen Liborius-Kirche der großen Nachbarstadt St. Louis (Missouri). Die Schließung dieser Kirche durch die Erzdiözese St. Louis bahnte sich bereits an. Ursula und Wilhelm Lüke nahmen auf dem hölzernen Pfauenstuhl im Chorraum Platz. Sie konnten nicht ahnen, dass der schöne Doppelsitzer bald versteigert werden würde. Erst recht nicht, dass der Stuhl nach seiner Rettung aus Kneipeninventar ein paar Jahre später im Paderborner Rathaus landen würde.
Foto: Archiv Otmar Allendorf
Kürzlich erst gingen Bilder vom Kapitol in Washington um die Welt: Am 20. Januar 2021 war es Schauplatz der Amtseinfühung des neuen US-Präsidenten Joe Biden – und wenige Tage zuvor Ziel eines Mobs aufgebrachter Anhänger des scheidenden Präsidenten Donald Trump. Diese Paderborner Besuchergruppe war 1991 in friedlicheren Zeiten hier. Der Belleviller Kongressabgeordnete Jerry Costello (vorn rechts) hatte die Gruppe zu einer Besichtigung des US-Parlamentsgebäudes eingeladen. Links hinter Costello Bürgermeister Wilhelm Lüke, neben ihm DAFK-Gründungspräsidentin Ellen Rost.
Foto: Archiv Otmar Allendorf

Trauer um einen großen Förderer der Paderborner Städtepartnerschaft mit der US-amerikanischen Kreisstadt Belleville: Wilhelm Lüke, 86-jähriger Altbürgermeister und Ehrenbürger Paderborns ist in der Nacht zum  21. Januar 2021 im Kreise seiner Familie verstorben. „Willi Lüke hat tiefe Spuren in seinem Paderborn hinterlassen“, würdigte Bürgermeister Michael Dreier seinen Vorvorgänger. „Mit seinem Tod verliert die Stadt eine ihrer bedeutendsten Persönlichkeiten.“ Als Zeichen der Anteilnahme ließ Bürgermeister Dreier am 22. Januar die Fahnen am Rathaus und vor den städtischen Verwaltungsgebäuden auf Halbmast flaggen. Lüke war bereits seit 1989 Ehrenmitglied des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Paderborn-Belleville (DAFK).

Mit 86 Jahren gestorben: Wilhelm Lüke. Foto: Stadt Paderborn

Als letzter ehrenamtlicher Ratsvorsitzender vor der Einführung des hauptamtlichen Bürgermeisters lenkte Lüke von 1988 bis 1999 die Geschicke der Stadt. Zuvor hatte der 1934 in Paderborn geborene CDU-Politiker von 1975 bis 1988 das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters bekleidet. 15 Jahre war der langjährige Rektor der Pauline-von-Mallinckrodt-Förderschule  Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages. 24 Jahre  gehörte er dem Rat der Stadt an. Wegen seiner Verdienste um Paderborn wurde Lüke nach Ende seiner Amtszeit als Bürgermeister zum Paderborner Ehrenbürger ernannt und erhielt die Ehrenbezeichnung Altbürgermeister. Schon 1988 war er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. 1999 folgte die Ehrenbürgerwürde der Universität, 2007 der päpstliche Silvesterorden.

Gegen Ende der 1980er Jahre wurden in Paderborn verstärkt Überlegungen angestellt, die mit dem französischen Le Mans (seit 1967) und dem britischen Bolton (seit 1985)  verbundene Stadt für weitere internationale Freundschaften zu öffnen. Das Bemühen der FDP-Ratsherrin Ellen Rost, die 1988 den Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis aus der Taufe hob, um eine Partnerschaft mit einem Ort im Mittleren Westen der USA anzustreben, stieß bei Lüke auf offene Ohren. Hatte doch inzwischen auch der Bürgermeister von Belleville (Illinois), Richard Brauer, seine Fühler in Richtung der Heimat zahlreicher deutscher Amerikaauswanderer ausgetreckt. Nicht wenige westfälische Auswanderer waren im 19. Jahrhundert in der sogenannten „plattdeutschen Prärie“ in der Nähe Bellevilles ansässig geworden. Auch unter ihren Nachfahren bestand zunehmendes Interesse, nach den deutschen Wurzeln ihrer Familien Ausschau zu halten. 

Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden am 2. September 1990 im Paderborner Rathaus: Bellevilles Bürgermeister Richard Brauer (links) und sein Paderborner Amtskollege.
Foto: Archiv Otmar Allendorf

Mit der 1990 in Paderborn und 1991 in Belleville besiegelten Städtepartnerschaft schaute Lüke weit über das Dreierbündnis Le Mans-Bolton-Bolton hinaus und erweiterte den Paderborner Freundschaftsradius bis nach Übersee. Weitere neue Partnerschaften folgten Schlag auf Schlag: Mit dem spanischen Pamplona 1992, dem polnischen Przemysl 1993 und dem ungarischen Debrecen 1994.

Die von Wilhelm Lüke (unten links) und Richard Brauer (unten rechts) unterzeichnete Partnerschaftsurkunde. Foto: Archiv Otmar Allendorf

Bei all diesen neuen Verbindungen legte die Stadt Paderborn großen Wert darauf, dass nicht Offizielle aus Rathaus und Stadtverwaltung, sondern jeweils Vereinigungen von Bürgern die Pflege und Ausgestaltung der  Partnerschaften übernahmen. Wilhelm Lüke war dabei eine treibende Kraft. „Betrachtet man die bisherige Entwicklung der Beziehungen zwischen unseren beiden Städten, so glaube ich, kann man schon von einer idealen Freundschaft und Partnerschaft sprechen“, sagte Lüke am 20. Oktober 1991 bei der Unterzeichnung der Freundschaftsurkunden in der Belleviller City Hall. Die Partnerschaft mit Belleville ist auf amerikanischer Seite eingebettet in die 1956 vom US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower (amtierte von 1953 bis 1961) ins Leben gerufene Sister-City-Bewegung. Eisenhowers Familie stammte aus dem Rheinland. „In der Zeit des tiefgreifenden politischen Wandels in der Welt sind gerade derartige Städtefreundschaften und -partnerschaften eine wichtige Ergänzung der Außenpolitik unserer beiden Staaten“, betonte Lüke in seiner Festansprache.

Vertragsabschluss: DAFK-Präsidentin Ellen Rost stellt den von ihr erworbenen und auf ihre Kosten restaurierten Pfauenstuhl 2005 der Stadt als Dauerleihgabe für das Rathaus-Foyer zur Verfügung. Links DAFK-Vizepräsident Bernd Broer, rechts Wilhelm Lüke. Foto: Archiv Otmar Allendorf

Lüke blieb der Städtepartnerschaft mit Belleville zeitlebens verbunden. Mehrfach stattete er der Partnerstadt Besuche ab (auch zur Trauerfeier für seinen verstorbenen Amtskollegen und Freund Richard Brauer 2004), empfing Besuchergruppen aus dem Mittleren Westen oder verabschiedete Paderborner Schüler- und Jugendgruppen zu Austauschprogrammen in die amerikanische Partnerstadt.

Wilhelm Lüke beim Besuch von Gräbern deutscher Amerika-Auswanderer auf dem alten Friedhof im kleinen Ort Paderborn in der Nähe Bellevilles.
Foto: Archiv Otmar Allendorf

„Willi Lüke hat sich große Verdienste um die Stadt Paderborn und um ihre Entwicklung zu einem erfolgreichen Oberzentrum erworben“, sagte Bürgermeister Michael Dreier. „Ihm war es immer wichtig, ganz nah an den Menschen und ein Bürgermeister für alle Paderbornerinnen und Paderborner zu sein. Das ist ihm in besonderer Weise gelungen.“

Höhepunkte während seiner Amtszeit waren unter anderem der Besuch der ehemaligen Paderborner Juden aus der ganzen Welt 1989, die Eröffnung und Durchführung der Landesgartenschau 1994 (auch mit Besuchern aus Belleville), die Begegnung mit Papst Johannes Paul II. 1996 in Paderborn sowie die Karolinger-Ausstellung 1999. Willi Lüke traf Queen Elisabeth II., Prinz Charles, Lady Diana und Prinz Phillip. Auch die Begegnungen mit Michail Gorbatschow, Roman Herzog und Helmut Schmidt dürften ihm lange in Erinnerung geblieben sein.

Auch bei der Vorstellung des ersten von drei Bänden der DAFK-Buchreihe „Auf nach Amerika“ war Wilhelm Lüke 1994 dabei: Von links Hans-Walter Stork (Bonifatius-Verlag), der langjährige Freundeskreis-Geschäftsführer Dr. Otmar Allendorf, der damalige Vizepräsident und spätere Präsident des DAFK, Bernd Broer, Bürgermeister Wilhelm Lüke, Präsidentin Ellen Rost, verdeckt hinter ihr Stadtarchivar und Mitherausgeber Rolf-Dietrich Müller, sowie der Auswanderungs-Forscher des Stadtarchivs, Wolfram Czeschick. Die beiden anderen Bände folgten 1999 und 2008. Foto: Archiv Otmar Allendorf


Auch Paderborns Städtepartnerschaften, so Dreier, habe der Verstorbene durch seinen großen Einsatz maßgeblich mitgeprägt. Dreier: „Es war immer wieder zu spüren, welchen Respekt sich Willi Lüke durch seine langjährige erfolgreiche Arbeit für die Stadt und durch seine gelebte Bürgernähe erarbeitet hat.“

Freundschaftlich verbunden: Wilhelm Lüke und Michael Dreier beim Empfang der Stadt zu Lükes 85. Geburtstag.
Foto: Stadt Paderborn

Auch in den vergangenen Jahren nahm Willi Lüke – oft in Begleitung seiner Frau Ursula – noch gern an Veranstaltungen teil, wann immer ihm dies möglich war. Anlässlich seines 85. Geburtstages richtete die Stadt Paderborn im Dezember 2019 einen Empfang im Rathaussaal aus. In dessen Rahmen bedankte sich Dreier bei  Lüke dafür, „dass ich Bürgermeister einer Stadt sein darf, die ohne dein Wirken nicht die wäre, die sie heute ist“.
Stadt Paderborn/Wolfgang Stüken

Thanksgiving 2020 ganz anders

„Fischteiche“-Küchenchef erfreut:
„Das war mal ein echtes Highlight“

Thanksgiving nicht im festlich dekorierten Saal, sondern gemütlich im kleinen Kreis daheim: Eine Auswahl von Fotos, die zufriedene Freundeskreis-Mitglieder oder Familienangehörige von ihren privaten Truthahn-Essen gemacht haben.

„Vielen Dank für das gelungene Fest. Das Essen war wie immer perfekt. So gehen wir positiv denkend und gut gestärkt weiter durch diese besonderen Zeiten.“ – „Danke für die tolle Idee mit dem Dinner-to-go. Wir hatten einen wirklich schönen Abend.“ So oder ähnlich lautete die begeisterte Resonanz von Mitgliedern des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises auf das Paderborner Thanksging 2020. Nachdem die coronabedingte Zwangspause für die Gastronomie das traditionelle, von mehr als 150 Festgästen besuchte Gemeinschaftsdinner im Restaurant „Zu den Fischteichen“ verhindert hatte, kam „Fischteiche“-Chef Dirk Tschischke die rettende Idee: In Form eines dezentralen Festabends daheim in den Familien der DAFK-Mitglieder mit einem Truthahn-Essen zum Abholen. 

„Es hat alles sehr gut geklappt“

Statt dicker Truthähne schob das dreiköpfige Küchenteam in diesem November-Abend besser zu portionierende kleine Puten in die Bratröhre, und die Nachfrage war unerwartet groß. Tschischke: „Wir haben 109 Essen verkauft. Das war mal ein echtes Highlight im Außer-Haus-Geschäft.“ Logistisch sei die Abwicklung dieser Bestellung zwar „eine große Aufgabe“ gewesen, „aber alles hat sehr gut geklappt“. Ausdrücklich dankte er dem DAFK für die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung dieses 26. November.

Tschischke hofft  nun auf weitere Aufträge für den Außer-Haus-Verkauf. Den könnten beispielsweise auch andere Vereine nutzen, sagte er und kündigte an, die im Internet abrufbare Speisekarte in Kürze um für diese Jahreszeit typische Gerichte wie Grünkohl zu erweitern (www.restaurant-fischteiche.de). Die mit Blick auf ältere oder in der näheren Umgebung des Restaurants angebotene Auslieferung des Thanksgiving-Menüs wurde nicht in Anspruch genommen. Tschischke: „Sämtliche Essen sind bei uns abgeholt worden.“

Ein Fest, das auch große Sorgen bereitet

Wie überall in den USA, wo es ein staatlicher Feiertag ist, wurde auch in Paderborns Partnerstadt Belleville das Danksagungsfest als großes Familienfest begangen. Es geht auf das Jahr 1621 und die Zeit der Pilgerväter zurück, die nach ihrer Landung in Plymouth (Massachusetts) ein mehrtägiges Fest mit den indianischen Ureinwohnern feierten. Ohne deren Hilfe hätten diese Einwanderer den  folgenden harten Winter wahrscheinlich kaum überleben können.

In den Vereinigten Staaten ist Thanksgiving heute ein Treffen aller Generationen. Mitglieder und Verwandte, häufig auch gute Freunde, reisen dazu aus allen Teilen des großen Landes an. Was in Zeiten der Corona-Pandemie allerdings die Sorge, das diesjährige Fest könne die ohnehin hohen Infektionszahlen in den USA noch weiter in die Höhe treiben, deutlich verstärkt hat.

Parade und Christkindlmarkt abgesagt

Der arbeitsfreie „Black Friday“ nach diesem Feiertag gilt in Einkaufsstraßen und Einkaufszentren der USA seit langem als Startschuss für das Weihnachtsgeschäft. Auch in Deutschland ist mittlerweile eine entsprechende große „Rabattschlacht“ rund um den „schwarzen Freitag“ entbrannt. In Paderborns Partnerstadt ist der Tag nach Thanksgiving der publikumsträchtige Tag der „Santa Claus Parade“. An diesem Tag hält Santa Claus in einem großen Umzug Einzug in die Stadt und bezieht das für ihn bereit stehende Haus an der Hauptkreuzung, dem Public Square. Und genau dort hätte an diesem „Black Friday“ auch der siebte Belleviller Christkindlmarkt eröffnen sollen. Doch wegen Corona mussten sowohl die Parade als auch der weihnachtliche Markt, auf dem die DAFK-Partnerorganisation Belleville Sister Cities stets mit einem Stand für „Gluhwein“ und andere Getränke vertreten ist, ebenso abgeblasen werden wie der Paderborner Weihnachtsmarkt.

Bars und Restaurants in der Partnerstadt müssen sich derzeit wegen der Pandemie um 23 Uhr in die Nachtruhe verabschieden. Einige gastronomische Betriebe sind komplett geschlossen. 

Was trotz Corona möglich ist

Dennoch gibt es in der Partnerstadt ein abgespecktes oder auf Corona-Beschränkungen zugeschnittenes adventliches Veranstaltungsprogramm:

– Das Lichterspektakel zum nahenden Weihnachtsfest auf dem „Way of Lights“, das jährlich hunderttausende von Besuchern, vor allem Familien, zur Wallfahrtsstätte „Lady of the Snows“ am Highway 15 lockt, hat seine Öffnungszeiten auf 17 bis 21 Uhr beschränkt. Kamel-, Esel-, oder Pony-Reiten für die Jüngsten sind auch in Corona-Zeiten möglich.

– Das gegenüber liegende Hofbräuhaus St. Louis-Belleville lockt in Zeiten der Pandemie mit dem Blick auf den „Way of Lights“, bietet aber nur noch beschränkte Öffnungszeiten von Donnerstag bis Sonntag an, mit Essen auf der Veranda oder zum Mitnehmen. Auf der im Angebot stark eingeschränkten Speisekarte finden sich noch  „Jumbo-Pretzel“, „Bratwurst mit Sauerkraut“, eine „Jägerschnitzel-Semmel“ und natürlich „Apple Struddel“ (https://www.hofbrauhausstlouis.com/).

– Die Organisatoren des Christkindlmarktes (www.bellevillechristkindlmarkt.com) werben mit einem Online-Shop: „Bring a little bit of Germany and the Christkindlmarkt to your home.” Ein aus Deutschland importierter “Gluhwein Mix” (fünf Portionen), eine Karte mit Glühwein-Rezept, zwei Belleviller Christkindlmarkt-Glühwein-Tassen, ein Beutel Popcorn, eine 2020er Weihnachtsbaumkugel aus limitierter Edition und eine gedruckte Geschichte des Glühweins sind für 25 Dollar zu haben. Bei Lieferung außerhalb Belleville’s oder in andere US-Staaten werden 35 Dollar fällig. Vielleicht wird im Laufe der Adventswochen aus dem Online-Shop sogar  noch ein virtueller Christkindlmarkt.

– Der jährliche gemütliche Gingerbread-Walk, ein Spaziergang zu Belleviller Innenstadt-Häusern (mit Einkehr), deren Fenster liebevoll mit Lebkuchen und Knusperhäuschen dekoriert sind, muss wegen der Corona-Abstandsregeln entfallen. Stattdessen wird ein Gingerbread-Wettbewerb veranstaltet. In zwei Kategorien (Kinder bis 15, Jugendliche ab 16 und Erwachsene) können Lebkuchen-Häuschen  gebastelt und verziert werden. Die süßen Kreationen werden bis zum 12. Dezember in Schaufenstern der weihnachtlich dekorierten Belleviller Innenstadt ausgestellt. Per Publikumsabstimmung werden die Sieger ermittelt: Die Hauptpreise sind 300 Dollar in der  Kategorie Erwachsene und 100 Dollar in der Kategorie Kinder. Es sei die Hoffnung der Stadt, dass die ausgestellten Lebkuchen-Kreationen Freude, Feiertagsstimmung und „ein wenig Normalität in diesem verrückten Jahr“ vermitteln, schrieb Bürgermeister Mark Eckert in einem Gruß zu den Festtagen.

„Movie Nights with Santa“

– Weil Santa Claus wegen der Pandemie-Auflagen nicht in seinem Haus am Public Square besucht werden kann, lädt die Belleviller Handelskammer an drei Adventssamstagen zu weihnachtlichen Filmklassikern im Open-Air-Kino  „Skyview Drive-in“ ein. Der erste Samstag der „Movie Nights with Santa“ war ausverkauft, auch für den zweiten am 5. Dezember gibt es keine Karten mehr. Pro Auto kostet das Filmvergnügen 25 Dollar. Wer rechtzeitig bucht und noch 10 Dollar drauflegt, kann auf ein paar „Photos with Santa“ hoffen.

– Großen Anklang fand auch das Angebot “Calls from Santa and the North Pole Elves“ am letzten Novembertag und den beiden ersten Dezembertagen. Die Abteilung „Parks und Erholung“ der Stadtverwaltung bot mit Unterstützung mehrerer  Vereine und Clubs Anrufe von Santa Claus bei Kindern Belleviller Eltern an. Die Eltern mussten sich schriftlich um einen solchen abendlichen Anruf bewerben. Bei Überlastung von Santa Claus griffen auch freundliche Elfen aus seinem Gefolge zum Hörer. Eltern von Kindern, die zu scheu oder aufgeregt waren, mit Santa zu reden, konnten alternativ  auch um einen freundlichen Brief vom Nordpol an ihren Nachwuchs bitten.

Hier können auch Paderborner zuschauen

Mitglieder des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises und Leser dieser Website können zwei musikalische Angebote zur Adventszeit aus den USA genießen:

– Die Stadt Belleville unterstützt das erste virtuelle „Christmas Concert“  des Ensembles „Masterworks Chorale“. Die Sängerinnen und Sänger verfügen über reiche Musikerfahrung,  sind zum Teil als Profimusiker (Musiklehrer, Organisten, Chorleiter) tätig und stammen  aus sechs benachbarten Kreisen der Bundesstaaten Illinois und Missouri. Das Konzert wurde ohne Publikum in der Belleviller Bischofskirche St. Peter und der katholischen Kirche Saint Clare im Belleviller Nachbarort O’Fallon aufgezeichnet. Solistin ist die in Illinois geborene Sopranistin und Opernsängerin Christine Brewer. Die Sängerin, Jahrgang 1955, begann ihre Karriere im Symphony Chorus des Opernhauses von St. Louis, interpretierte Wagner, Strauss, Britten und Beethoven unter anderem in der Metropolitan Opera in New York und der San Francisco Opera. 2001 gastierte sie für ein Konzert an der Bayerischen Staatsoper in München. Die Grammy-Preisträgerin lebt in Lebanon, einem Nachbarort der Paderborner Partnerstadt. Das Konzert „A Masterworks Christmas“ am Sonntagabend kann wegen der Zeitdifferenz in der Nacht zum 7. Dezember ab 2.30 Uhr – und dann hoffentlich für längere Zeit – auf www.facebook.com/singmasterworks abgerufen werden. 

– Früher aufstehen muss am Nikolaustag, wer das vorweihnachtliche Konzert „Sounds of the season“ aus der Universitätskirche St. Mary of the Lake in Mundelein (Cook County, ebenfalls Illinois) verfolgen möchte. Es singt der Chor des Mundelein-Seminars unter Leitung von Linda M. Cerabona. Ort und Seminar sind nach dem berühmten Chicagoer Kardinal George William Mundelein (1872-1939) benannt, dessen Großvater in den 1830er Jahren von Paderborn nach New York auswanderte. Er stammte aus der Familie Mündelein. Mehrere Besuchergruppen des DAFK haben das Mundelein-Seminar in vergangenen Jahren besucht. Das Konzert am Sonntag, 6. Dezember, wird um 21 Uhr deutscher Zeit aus der Seminarkirche Immaculate Conception übertragen, in der Kardinal Mundelein bestattet ist.

Ein kostenloser Zugang zu dem Livestream kann unter www.usml.edu/event/christmas/ angefordert werden.

Das Rennen ums Bürgermeisteramt beginnt

Ungeachtet von Corona, Thanksgiving, Advent, und Weihnachten gibt es auch politische Neuigkeiten aus der Paderborner Partnerstadt: Der seit Dezember 2004 amtierende Bürgermeister Mark Eckert (64) hat angekündigt, sich bei den Kommunalwahlen am 6. April kommenden Jahres um eine fünfte Amtszeit zu bewerben. Er muss allerdings mit einer Mitbewerberin rechnen, die manchen Paderbornern ebenfalls nicht unbekannt ist: Die frühere Lehrerin Patty Gregory (66), Fan ausgefallener Kopfbedeckungen für Damen, will ebenfalls ihren Hut in den Ring werden. Gregory ist Gründerin und Direktorin des Belleviller Kunstfestivals „Art on the Square“, das in diesem Jahr wegen Corona abgesagt werden musste und im Mai kommenden Jahres 20 Jahre besteht. Mehrfach haben auf Empfehlung und mit Unterstützung des DAFK Künstler aus dem Raum Paderborn an diesem Freiluft-Festival rund um den großen Brunnen (Veterans Fountain) im Zentrum von Belleville teilgenommen (Petra Hartmann, Andreas Kopp, Christine Steuernagel, Wolfgang Brenner, Renate Stüken und Uschi Bracker). Um die in Belleville zu vergebenden 100 Standplätze bewerben sich Jahr für Jahr bis zu 1000 Kunstschaffende aus den gesamten USA und dem benachbarten Ausland. In Rankings solcher Festivals kleinerer und mittlerer US-Städte landet „Art on the Square“ regelmäßig auf Platz 1 oder 2.