Vorstellung

Der Freundeskreis

Durch die Initiative von Ratsherrin Ellen Rost wurde Mitte der 80er Jahre die Aufmerksamkeit der Paderborner auf die Wiederbelebung der historischen Beziehungen zwischen dem Paderborner Raum und dem Gebiet um Belleville gelenkt. Jenseits des Ozeans war es Mayor Richard Brauer aus Belleville, der eine Sister City in Ostwestfalen suchte. So fanden beide Städte durch Vermittlung von Friedel Schütte, Löhne, zueinander.

Zuerst aber wurde am 23.9.1988 der „Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Paderborn-Belleville“ gegründet, der es sich zur Aufgabe machte, die lebendige Basis für diese Städtepartnerschaft zu sein. Mit Unterstützung des Paderborner Bürgermeisters Wilhelm Lüke wurde am 2.9.1990 im Rathaus zu Paderborn die dritte Städteverbindung nach Le Mans und Bolton feierlich geschlossen. Am 20.10.1991 fand in Belleville die Gegenunterzeichnung der Partnerschaftsurkunden statt.

Auch in Belleville wurde eine Vereinigung im Rahmen von „Sister City International“ gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Verbindung mit Paderborn zu pflegen. Die erste Präsidentin war die Gattin des Bürgermeisters, Dottie Brauer.

Seit 1989 entwickelte sich zwischen beiden Städten ein reger Austausch von Jugendlichen und Erwachsenen. Zahlreiche private Besuche von Bürgern und Bürgerinnen beider Städte und Regionen halfen außerdem mit, die Freundschaft zwischen den Menschen zu vertiefen.

Beide Vereinigungen haben es sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, durch landeskundliche Vorträge und andere – auch gesellige – Veranstaltungen das Verständnis für die gegenseitigen Kulturen zu mehren.

Ziele des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Paderborn-Belleville e.V.

Der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Paderborn-Belleville wurde als eingetragener und gemeinnütziger Verein am 23.9.1988 gegründet mit folgenden Aufgaben und Zielen, die in der Satzung des Vereins (§ 2) verankert sind:

  • Wiederbelebung und Pflege der historischen Beziehungen zu den deutschen Auswanderergebieten in den USA, insbesondere zwischen der Stadt und Region Paderborn sowie der Stadt und Region Belleville/Illinois.
  • Förderung eines Freundschaftsbündnisses zwischen Paderborn und Belleville.
  • Förderung der Erforschung der Ursachen für die Auswanderung und der Auswandererschicksale in den USA.
  • Förderung des deutsch-amerikanischen Austauschprogramms.

In Belleville/IL. gibt es seit 1.7.1992 eine entsprechende Vereinigung, die sich die Förderung der Beziehungen zwischen den Partnerstädten zum Ziel gesetzt hat.

Belleville Sister Cities, Inc. ist Mitglied von Sister Cities International, der Dachorganisation für die Partnerschaftsbeziehungen amerikanischer Städte und Gemeinden mit Städten und Gemeinden in aller Welt.

Belleville Sister Cities, Inc.
P.0. Box 333
Belleville, IL. 62222
USA

President: Tom Heiting (ab 2010)
President elect: Jerry Reilmann

Vorherige Präsidenten:
Dottie Brauer (1992-1995)
Richard Berkel (1996-1997)
Ruth Fritz (1998-1999)
Gary Hopfinger (2000-2001)
Karl Mandl (2002-2003)
Doris Roach (2004-2005)
Norma Bergkötter (2006-2007)
Ron Fritz (2008-2009)
Homepage: https://sites.google.com/site/bellevillesistercities/

 

Zum Logo des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Paderborn-Belleville e.V.

Das Logo wurde 1991 von dem Belleviller Grafiker Colin Bakse entworfen und zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden am 20.10.1991 präsentiert. Dieses Logo wird von Belleville Sister Cities, Inc. und auch vom Paderborner Freundeskreis verwendet.

Folgende offizielle Interpretation der verwendeten Bildelemente wurde gegeben:

Wappen: Kombination des Paderborner Wappens mit dem Posthorn aus dem Wappen Bellevilles, was für die deutschen Einwanderer steht, die 1866 in Belleville die Philharmonische Gesellschaft, die zweitälteste in den USA, gründeten.

Kreis: versinnbildlicht die Verbindung von Menschen mit gemeinsamen Zielen. Kreuze im Kreis: weisen auf die Bischofssitze in beiden Städten hin.

Band: versinnbildlicht die Freundschaftsbeziehung zwischen den Städten und den Menschen. Das Bewegung im Band kennzeichnet die kontinuierlichen Besuche zwischen den Städten. Außerdem sind die Farben aus den Flaggen der Städte Belleville und Paderborn sowie der Bundesrepublik Deutschland verwendet.

Wo liegt Belleville
Belleville im US-Bundesstaat Illinois liegt 26 km südöstlich von St. Louis (Missouri). Südlich davon liegen die Orte Paderborn (Teil von Waterloo) und St. Libory.

Zur Geschichte der Partnerschaftsbeziehung zwischen Paderborn und Belleville/IL.

Eine ausführliche Darstellung der Geschichte bis 1994 findet sich in dem Buch „Auf nach Amerika!“ (Band 1)

27.10.1987 Presseartikel erscheinen. Ratsherrin Ellen Rost bemüht sich um die Wiederbelebung der historischen Beziehungen zu den früheren Auswanderungsgebieten in den USA, insbesondere zu der Stadt Belleville/Illinois.
2.11.1987 Gründung der Initiative Paderborn-Belleville/11.
12.9.-13.9.1987 Privater Besuch des Bürgermeisters der Stadt Belleville, Mayor Richard A. Brauer, mit seiner Frau Dottie und einer kleinen Delegation in Paderborn.
23.9.1988 Gründung des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Paderborn-Belleville e.V., Wahl von Ellen Rost zur Präsidentin.
2.9.1990 Feierliche Unterzeichnung der Freundschaftsurkunden im Ratssaal der Stadt Paderborn durch Mayor Richard Brauer und Bürgermeister Wilhelm Lüke MdL. Die Städtepartnerschaft ist Teil des weltweiten amerikanischen Programms von „Sister Cities International“, das von Präsident Eisenhower ins Leben gerufen wurde.
29.7.1991 Empfang des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises für Bischof James Keleher, Belleville, im Kurhaus Bad Lippspringe.
20.10.1991 Bürgermeister Lüke und Mayor Brauer unterzeichnen im Chamber des City Council in Belleville die Freundschaftsurkunden.
20.10.1991 Beim gleichen Festakt wird eine „Feierliche Verpflichtung der Sister Cities zur Förderung der Städtefreundschaft“ zwischen beiden Städten unterschrieben von Ellen Rost für den Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Paderborn-Belleville e.V. und von Dottie Brauer für das Belleville Sister City Committee.
20.10.1991 Ellen Rost wird in Würdigung ihrer Verdienste um das Zustandekommen dieser Freundschaftsverbindung zur Ehrenbürgerin der Stadt Belleville ernannt.
1.7.1992 „Belleville Sister Cities, Inc.“ wird gegründet. Präsidentin wird Dottie Brauer.
23.9.1994 Wahl von Ratsherr Bernd Broer zum Präsidenten des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises. Ellen Rost wird Ehrenpräsidentin.
8.12.1994 Bürgermeister Lüke lädt ins Rathaus ein zur Vorstellung des Buches „Auf nach Amerika!: Zur Amerika-Auswanderung aus dem Paderborner Land“, Band 1, herausgegeben vom Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Paderborn-Belleville e.V. in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Paderborn durch Ellen Rost, Otmar Allendorf, Rolf-Dietrich Müller, Bonifatius Verlag.
12.7.1995 Offizielle Übergabe des Chorstuhls aus der St. Libory Kirche in St. Louis an den Bürgermeister zur Aufstellung im Rathaus der Stadt Paderborn. Ehrenpräsidentin Ellen Rost hat den Kauf und die Restaurierung des Chorstuhls finanziert.
1.4.1997 Wahl von Mark Kern zum Mayor (Bürgermeister) von Belleville. Er löst Roger Cook ab. Mark Kern tritt in die Fußstapfen seines Ur-Großvaters Fred Kern, der von 1903 bis 1913 Mayor von Belleville war.
21.9.1997 Dr. Otmar Allendorf erhält aus den Händen von Präsident Rich Berkel den Belleville Sister Cities Hermann Award in Würdigung seiner Verdienste um die Städtefreundschaft Belleville-Paderborn.
23.10.1997 Wiederwahl Bernd Broers zum Präsidenten für weitere drei Jahre.
27.7.1998 Festlicher Empfang im Neuhäuser Schloss aus Anlass des zehn-jährigen Bestehens des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Paderborn-Belleville e.V.
06.10.2000 Zehnjahresfeier im Belleville Sister Cities, Inc.

Auszug aus der Beschreibung Bellevilles im Internet:

„Belleville war entgegen seines französischen Namens keine französische Siedlung. Die meisten der ersten Bewohner kamen aus Virginia, Kentucky und anderen südlichen Staaten und hatten eine schottische, schottisch-irische oder englische Abstammung. Belleville sollte sich schließlich zu einem vorherrschend deutsch geprägten Ort entwickeln.

Als im Jahr 1814 der wachsende Kreis St. Clair einen neuen Sitz für die Kreisverwaltung suchte, nahm er das großzügige Angebot eines gewissen George Blair an, der dem Kreis Land von einer Größe eines Ars ( 1 acre) für einen öffentlichen Platz und 25 Ar für die Stadtentwicklung schenkte.

Belleville CityAls Belleville am 27.3.1819 als Gemeinde amtlich registriert wurde, gab es nur 150 Bewohner. In den Jahren 1832 und 1833 kam eine größere Zahl deutscher Einwanderer mit akademischer Bildung, die von preiswertem Ackerland angelockt worden waren, und siedelten in Belleville und im Shiloh Valley. Diese „lateinischen Bauern“ (Latin Farmers), wie sie genannt wurden, hatten einen tiefen Einfluss auf Belleville, wie wir es heute kennen.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts machte eine große Zahl von deutsch sprechenden Einwanderern Belleville zu einem deutschen Musterstädtchen. (Die erste englisch sprechende Pfarrgemeinde wurde erst 1866 gegründet.) Als Stadt wurde Belleville mit einer Bevölkerung von etwa 4.000 Personen im Jahr 1850 amtlich registriert. Die „lateinischen Bauern“ konnten stolz sein auf den ersten Kindergarten im Land, einen Sängerbund und die Bücherei-Gesellschaft mit einer der ältesten Büchereien im mittleren Westen und der ältesten überhaupt in Illinois.

Als zweitältestes in den USA wurde das „Belleville philharmonische Orchester‘ im Jahr 1866 von deutschen Musikern gegründet, und es existiert noch heute.“

Weitere Daten zu Belleville bis heute:
1825 Beginn der Kohleförderung in der Nähe Bellevilles
1837 Bau einer Eisenbahn, mit der die Kohle nach St. Louis transportiert wurde.
1870 Etwa 95% der Bevölkerung Bellevilles ist deutschstämmig.
1873 Die Stadt wird bekannt durch ihre wachsende Ofen- und Eisengießerei-Industrie.
1887 Belleville wird Sitz einer katholischen Diözese.
1892 Die regionalen Kohlegruben machen den Kreis führend in der Kohleförderung.
1936 Der Springbrunnen zur Ehrung der Veteranen aller Kriege wird in der Stadtmitte eingeweiht.
1947 Gründung eines zweijährigen Junior College, eines der ersten im Staat Illinois.
1958 Belleville erhält in seiner Einwohnerkategorie den Preis „Sauberste Stadt des Landes. Das jetzige Rathaus wird eingeweiht.
1964 Die Stadt feiert den 150. Jahrestag als Sitz des Kreises. Die Stadtfahne wird entworfen.
1979 Schaffung der Semi-Promenade zur Belebung der Stadt. Neu-Planung des historischen Bezirks zur Restaurierung und Erhaltung von historischen Gebäuden.
1989 Die Stadt feiert ihren 175. Geburtstag, eingeleitet durch einen festlichen Ball und beendet mit einem Jahrmarkt in den Straßen der Stadt.
1995 Belleville hat 42.806 Einwohnerinnen und Einwohner
1998 Am 6. März beginnt der Weiterbau der MetroLink (Stadtbahn) von East St. Louis (Fifth and Missouri Station, 1993 eröffnet), der bis zum Jahr 2001 zum Belleville Area College fertiggestellt sein soll.
1998 Am 8. Mai wird das Terminal des MidAmerica Airport bei Belleville (Scott Air Force Base) eingeweiht.

Paderborn – ein Ortsteil von Waterloo/Illinois
Etwa 19 km südlich von Belleville liegt das Dorf „Paderborn“, heute ein Ortsteil von Waterloo. Im Jahr 1861 gab Pfarrer Wilhelm Busch der deutschen Siedlung „German Settlement of Prairie du Long“ den Namen „Paderborn“.

1859 war eine katholische Kirche erbaut worden, die dem Hl. Michael geweiht wurde. Die Namen auf den Grabsteinen auf dem alten Friedhof neben der Kirche erinnern an die deutschstämmigen Einwanderer des 19. Jahrhunderts. Kirche und Gemeindesaal bilden heute zusammen mit einem Saloon das Zentrum des Ortes, der landwirtschaftlich geprägt ist.

Die Bewohner von Paderborn/IL. sind von Belleville aus in die Sister City-Aktivitäten mit der Stadt Paderborn eingebunden. Vor der Kirche gibt ein großes Schild darüber Auskunft.

St. Libory/Illinois
St. LiboryDie selbständige Gemeinde St. Libory liegt etwa 32 km südöstlich von Belleville.

Auch sie ist über Belleville in die Partnerschaft mit Paderborn einbezogen.

Im Jahr 1838 las der Präriepfarrer Caspar Heinrich Ostlangenberg (aus dem gleichnamigen Ort im ehemaligen Kreis Wiedenbrück) die erste hl. Messe in der Ansiedlung Oka, wo zahlreiche Einwanderer aus dem westfälischen Raum siedelten.

1874 wurde der Ort, der bis dahin Mudcreek (Schlammbach) hieß, umbenannt nach dem Patron der Pfarrkirche „St. Libory“ (Hl. Liborius). Die stattliche katholische Kirche, geweiht am 24.10.1883, prägt auch noch heute das Erscheinungsbild des Ortes, in dem vor allem Landwirtschaft betrieben wird.